Umweltwirkung urbaner vertikaler Gärten

Verbesserung der Luftqualität

Schadstoffabsorption durch Pflanzen

Vertikale Gärten bestehen aus verschiedenen Pflanzenarten, die Schadstoffe wie Stickoxide, Schwefeldioxid oder Kohlenmonoxid aus der Luft filtern. Durch die Blattoberflächen und die Blattstomata nehmen die Pflanzen diese schädlichen Substanzen auf und wandeln sie in harmlose Bestandteile um. Dieser Prozess reduziert nicht nur die Schadstoffkonzentration, sondern trägt auch dazu bei, die Belastung für die Bewohner in der Nähe zu senken, was zu einer besseren öffentlichen Gesundheit führt.

Reduktion von Feinstaub in der Luft

Feinstaubpartikel aus Verkehr und Industrie setzen sich häufig in städtischen Umgebungen ab und stellen eine ernsthafte Gesundheitsgefahr dar. Vertikale Gärten helfen dabei, diese Partikel zu binden und somit die Luftqualität zu verbessern. Die Pflanzenblätter fangen Staub und andere Partikel ein, die sonst direkt eingeatmet würden. Dies ist insbesondere für Menschen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma oder Allergien ein wichtiger Vorteil.

Sauerstoffproduktion und CO2-Reduktion

Pflanzen in vertikalen Gärten tragen durch Photosynthese zur Sauerstoffproduktion bei und binden gleichzeitig Kohlendioxid aus der Atmosphäre. In Städten mit hohem Verkehrsaufkommen und Industrieemissionen ist dieser Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasen bedeutend. Obwohl vertikale Gärten keinen großen CO2-Fußabdruck haben, summieren sich ihre positiven Effekte, wenn sie flächendeckend eingesetzt werden.

Energieeinsparung und Kühlungseffekt

Dämmung von Gebäudefassaden

Die Pflanzen und der darunterliegende Substratboden bilden eine zusätzliche Schicht auf der Fassade, die als natürlicher Isolator wirkt. Im Winter hilft diese Schicht, Wärme im Gebäude zu halten, wodurch Heizkosten reduziert werden. Im Sommer verhindert sie, dass die Gebäudeoberfläche zu stark aufheizt, was zu einem geringeren Bedarf an Klimatisierung führt. Diese verbesserte Dämmwirkung spart Energie und senkt den CO2-Ausstoß von Gebäuden.

Minderung des städtischen Hitzeinseleffekts

Großstädte leiden oft unter höheren Temperaturen als ihr Umland, ein Effekt, der als Hitzeinsel bezeichnet wird. Vertikale Gärten kühlen durch Verdunstung von Wasser und Beschattung die lokale Umgebung merklich. Die Pflanzen entziehen der Luft Wärme, wodurch sowohl die Lufttemperatur als auch die gefühlte Temperatur reduziert werden. Dies verbessert das allgemeine Wohlbefinden der Stadtbewohner und verringert stressbedingte Gesundheitsschäden.

Energetische Vorteile durch natürliche Klimatisierung

Neben der reinen Dämmung optimieren vertikale Gärten das Gebäudeklima auf natürliche Weise. Sie schaffen eine angenehmere Umgebung, indem sie temperaturbedingte Lastspitzen abmildern und so den Bedarf an mechanischer Belüftung und Kühlung reduzieren. Dies führt zu einer höheren Energieeffizienz der Gebäude und gleichzeitig zu einer Verringerung der CO2-Emissionen durch den geringeren Einsatz von technischen Klimasystemen.

Förderung der Biodiversität und ökologischer Nutzen

In einer von Beton und Asphalt dominierten Stadtumgebung bieten vertikale Gärten wichtige Rückzugsorte für Tiere. Besonders Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge profitieren von der vielfältigen Vegetation. Diese Blühflächen sind essentiell für die Erhaltung der Insektenpopulationen, die wiederum eine wichtige Rolle im urbanen Ökosystem spielen und zur Bestäubung weiterer Pflanzen beitragen.